Überblick: Claire Gregory, eine New Yorker Persönlichkeit der Oberschicht, wird Zeugin eines Mordes in einem luxuriösen Nachtclub. Detective Mike Keegan, der kürzlich befördert wurde, wird beauftragt, sie zu beschützen.
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Veröffentlichung: Oct 09, 1987Laufzeit: 103 ProtokollQualität: HDIMDb: 5.90 / 10 durch 190 BenutzerPopularität: 5Budget: $17,000,000Einnahmen: $10,278,549Sprache: English
Der New Yorker Polizist Mike Keegan (Tom Berenger) feiert eine feuchtfröhliche Party, er ist befördert worden. Claire Gregory (Mimi Rogers), eine steinreiche Society Dame, feiert ebenfalls. Doch die Eröffnung der Nobeldisco wird für sie zu einem Alptraum. Der Besitzer, ein alter Freund, wird vor ihren Augen hingeschlachtet. Ein Mafia-Killer hat den bürgerlichen Partner erledigt, der ihn betrogen hat. Der Mörder erkennt Claire, versucht ihr den Weg zum Aufzug abzuschneiden - sie entkommt, dieses Mal. Denn von nun an ist ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert. Mit ihrer Bewachung wird der Bulle aus Queens betraut. Seine erste Aufgabe im neuen Job verändert sein Leben. Er verliebt sich in Claire, bis der Killer seinen Sohn schnappt. Keegan sieht nur einen verzweifelten Ausweg...
Zwei Geschichten, die sich reiben. Da ist einmal der Kriminalfall, aber für den interessiert sich Ridley Scott nur am Rande. Viel intensiver schildert der Film die private, persönliche Zwickmühle, in die sich der Held manövriert. Denn er hat Frau und Kind und kann sich eine Affäre in dieser Größenordnung kaum leisten. Beruflich und Zuhause gibt's infolgedessen auch reichlich Stunk. Aber Mutti war ja schließlich auch Polizistin und kann selbst Hand anlegen, wenn's hart auf hart kommt...
»Der Mann im Hintergrund« hat etwas zu tun mit »Eine verhängnisvolle Affäre«, ist nur ruhiger, kommt aber mit derselben Moral daher. Liebe gibt's nur einmal und möglichst in der gleichen Klasse. Ausreißversuche haben schlimme Folgen, bleib lieber gleich bei Frau und Heim, Dazu liefert Kamera-As Steven Poster feinste New York-Bilder, während sich Mimi Rogers und Tom Berenger andauernd in den emotionalen Clinch begeben.
Ridley Scott hat in seiner unbeständigen Karriere sowohl zahlreiche Meisterwerke (»Alien«), Kassen-Flops (»Blade Runner«) als auch Schrott (»Die Akte Jane«) abgeliefert. Was seine Filme auszeichnet, ist meist die umwerfende Optik, die visuelle Konzeption. Sehr selten hat sich Scott wirklich für seine Figuren interessiert und mehr Wert auf Ausstattung, Licht und Kamera gelegt.
Insofern halte ich »Der Mann im Hintergrund« für einen seiner besten Filme - zum einen, weil mir unbekannte Filme großer Regisseure oft lieber sind als die zu Tode geredeten und analysierten Mega-Erfolge, zum anderen, weil mich der Film wirklich emotional bewegt hat, was ich von keinem anderen Scott-Film sagen kann. Die Liebesgeschichte im »Mann im Hintergrund« ist glaubwürdig, ernsthaft und mit genauem Blick für Menschen inszeniert und übertrifft den etwas zu schematischen Thriller-Plot um Meilen.
Die Darsteller - besonders Lorraine Bracco als Berengers Ehefrau - spielen auf höchstem Niveau. Zudem ist der Film mit seinen vielen Originalschauplätzen und Außendrehs eine großartige Liebeserklärung an New York und dampft förmlich vor schillernder Großstadt-Atmosphäre.
Der Originaltitel »Someone To Watch Over Me« deutet an, worauf Hollywoods neu entdecktes »Adult Entertainment« wirklich baut: Die Sehnsucht des in seinen geordneten Verhältnissen gelangweilten Menschen nach ganz anderen geordneten Verhältnissen. Ein möglicher neuer Partner als Zentrum der Illusion vom neuen Leben, das plötzlich zum Greifen nahe scheint.
Fazit: Ein moderner »Film-Noir« - absolut empfehlenswert.
Kommentar
Der New Yorker Polizist Mike Keegan (Tom Berenger) feiert eine feuchtfröhliche Party, er ist befördert worden. Claire Gregory (Mimi Rogers), eine steinreiche Society Dame, feiert ebenfalls. Doch die Eröffnung der Nobeldisco wird für sie zu einem Alptraum. Der Besitzer, ein alter Freund, wird vor ihren Augen hingeschlachtet. Ein Mafia-Killer hat den bürgerlichen Partner erledigt, der ihn betrogen hat. Der Mörder erkennt Claire, versucht ihr den Weg zum Aufzug abzuschneiden - sie entkommt, dieses Mal. Denn von nun an ist ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert. Mit ihrer Bewachung wird der Bulle aus Queens betraut. Seine erste Aufgabe im neuen Job verändert sein Leben. Er verliebt sich in Claire, bis der Killer seinen Sohn schnappt. Keegan sieht nur einen verzweifelten Ausweg... Zwei Geschichten, die sich reiben. Da ist einmal der Kriminalfall, aber für den interessiert sich Ridley Scott nur am Rande. Viel intensiver schildert der Film die private, persönliche Zwickmühle, in die sich der Held manövriert. Denn er hat Frau und Kind und kann sich eine Affäre in dieser Größenordnung kaum leisten. Beruflich und Zuhause gibt's infolgedessen auch reichlich Stunk. Aber Mutti war ja schließlich auch Polizistin und kann selbst Hand anlegen, wenn's hart auf hart kommt... »Der Mann im Hintergrund« hat etwas zu tun mit »Eine verhängnisvolle Affäre«, ist nur ruhiger, kommt aber mit derselben Moral daher. Liebe gibt's nur einmal und möglichst in der gleichen Klasse. Ausreißversuche haben schlimme Folgen, bleib lieber gleich bei Frau und Heim, Dazu liefert Kamera-As Steven Poster feinste New York-Bilder, während sich Mimi Rogers und Tom Berenger andauernd in den emotionalen Clinch begeben. Ridley Scott hat in seiner unbeständigen Karriere sowohl zahlreiche Meisterwerke (»Alien«), Kassen-Flops (»Blade Runner«) als auch Schrott (»Die Akte Jane«) abgeliefert. Was seine Filme auszeichnet, ist meist die umwerfende Optik, die visuelle Konzeption. Sehr selten hat sich Scott wirklich für seine Figuren interessiert und mehr Wert auf Ausstattung, Licht und Kamera gelegt. Insofern halte ich »Der Mann im Hintergrund« für einen seiner besten Filme - zum einen, weil mir unbekannte Filme großer Regisseure oft lieber sind als die zu Tode geredeten und analysierten Mega-Erfolge, zum anderen, weil mich der Film wirklich emotional bewegt hat, was ich von keinem anderen Scott-Film sagen kann. Die Liebesgeschichte im »Mann im Hintergrund« ist glaubwürdig, ernsthaft und mit genauem Blick für Menschen inszeniert und übertrifft den etwas zu schematischen Thriller-Plot um Meilen. Die Darsteller - besonders Lorraine Bracco als Berengers Ehefrau - spielen auf höchstem Niveau. Zudem ist der Film mit seinen vielen Originalschauplätzen und Außendrehs eine großartige Liebeserklärung an New York und dampft förmlich vor schillernder Großstadt-Atmosphäre. Der Originaltitel »Someone To Watch Over Me« deutet an, worauf Hollywoods neu entdecktes »Adult Entertainment« wirklich baut: Die Sehnsucht des in seinen geordneten Verhältnissen gelangweilten Menschen nach ganz anderen geordneten Verhältnissen. Ein möglicher neuer Partner als Zentrum der Illusion vom neuen Leben, das plötzlich zum Greifen nahe scheint. Fazit: Ein moderner »Film-Noir« - absolut empfehlenswert.