Power Rangers 2017
Überblick: Die Teenager Jason, Kimberly, Billy, Trini und Zack haben nichts miteinander zu tun, außer zufällig auf dieselbe Schule im Städtchen Angel Grove zu gehen. Doch eines Tages stoßen Jason und Billy auf etwas, das wie uralte Fossilien aussieht und erwecken damit versehentlich eine außerirdische Macht, die alle Menschen ausrotten will: Die Außerirdische Rita Repulsa plant dazu mit ihrer Alien-Armee einen Angriff auf die Erde. Doch unser Planet wird den Invasoren nicht schutzlos ausgeliefert sein, denn die fünf Freunde kommen durch den Zwischenfall mit den Fossilien auf unerklärliche Weise in den Besitz von Superkräften – sie werden Power Ranger! Wenige Tage bleiben, um unter Anleitung von Zordon dem Hologramm des einstigen Red Rangers, zu lernen, wie sie mit ihren neuen Kräften am besten umgehen…
Kommentar
Ich glaube ich werde langsam zu alt für Filme wie “Power Rangers”, denn komplett packen konnte mich der Film nicht. Vielleicht ist das Problem aber auch nicht mein Alter, sondern es ist tatsächlich so, dass die Figuren im Film ziemlich blass bleiben und die Darsteller jetzt auch nicht gerade absolute Höchstleistungen abrufen. Vielleicht ist es ja auch die Tatsache, dass uns “Power Rangers” wieder einmal eine Origins-Story vorsetzt, die mich am Film stört. Am wahrscheinlichsten ist allerdings eine Mischung aus all den genannten Elementen. Den Ansatz den der Film verfolgt, nämlich nicht einfach nur ein sinnfreies Actionfeuerwerk auf die Zuschauer loszulassen finde ich nämlich durchaus gelungen. Fangen wir doch einfach mal vorne an und schauen mal was der Film gut und weniger gut macht. Da ist zunächst die Einführung von Jason. Seine erste Szene mit dem missglückten Scherz wirkt irgendwie etwas aufgesetzt und auch der Zeitsprung danach sorgt eher für Fragezeichen auf der Stirn. Bis später im Film klar wird, dass Jason ein wenig die Anführerrolle übernehmen soll, warum nur Jason eine solche einführende Szene bekommt und die anderen vier kommenden Power Rangers im Laufe des Film quasi zu ihm dazustoßen. Interessant ist auch wie der Film eben jenen Jason und vor allem auch Billy zeigt. Der misslungene Streich hat Jason immerhin eine Fußfessel eingebracht, doch der Film zeigt, dass es okay ist die Folgen die diese Fessel mit sich bringt zu umgehen und stattdessen noch mehr durchaus kriminelle Aktionen durchzuführen. Gestört hat mich auch der erste Kontakt mit den Amuletten. Warum die Rangers diese plötzlich alle bei sich haben stellt der Film nur wenig überzeugend dar und auch, dass die Jugendlichen diese Amulette trotz des Wissens, dass diese ihnen scheinbar eine Art Superkraft verleihen fröhlich mit sich rumtragen ohne über die Folgen nachzudenken finde ich doch etwa eigenartig. Doch von diesen Beispielen mal abgesehen, gibt es auch einiges was der Film gut löst. Die Montage, wie die angehenden Power Rangers ihr Kampftraining durchführen zum Beispiel. Oder auch der durchaus imposante finale Kampf, bei dem dann auch der legendäre Satz “It’s morphin’ time” fällt. Wie hier die Power Rangers ihre Fähigkeiten endgültig kontrollieren können macht Spaß anzusehen und ist auch toll in Szene gesetzt worden und wenn es von Schurkin Rita Repulsa dann eine Anspielung auf alte Inkarnationen der Power Rangers abgibt, müssen zumindest Fans der Power Rangers schmunzeln. Insgesamt ist es auch gelungen, dass die neuen Power Rangers eben nicht von jetzt auf gleich die mächtigen Power Rangers sind, sondern sich die kommenden Helden ihren Ruf als Helden und ihre Fähigkeiten erarbeiten müssen. Und um für die Kenner des Films ein billiges Wortspiel fallen zu lassen. Der Weg zum Power Ranger ist ein steiniger. [Sneakfilm.de]
Ein „Power Rangers“-Kinofilm ist marktwirtschaftlich nicht ganz so irrsinnig, wie es im ersten Moment klingt; schließlich basiert auch die seit einem Jahrzehnt erfolgreiche „Transformers“-Reihe auf der Annahme, dass sich Fantasy-Produkte für Kinder auch auf Leinwänden für die Masse verkaufen lassen. Und dennoch... Power-Münzen? Power-Anzüge (einer davon in rosa)? Megazords? Kann man so etwas wirklich im Blockbuster-Gewand an die Welt verkaufen? Mit gutem Grund ist die TV-Serie als Über-Trash mit der typischen Unbeholfenheit von Suit-Motion ins kollektive Bewusstsein eingeflossen, verkörpert sie den Superlativismus japanischer Filmkultur wie sonst nur Trickserien, die dahingehend ganz andere Möglichkeiten haben. Dass man den „Transformers“ bzw. diversen Superhelden-Supergroups der Marke „X-Men“ oder „Avengers“ eher nacheifern würde als der eigenen Vorlage, war natürlich abzusehen; das neuerliche Trashfest bleibt trotz der albernen Motorradkleidung aus der Zukunft aus. Den Reiz macht nur noch aus, wie der Film die unfreiwillige Komik der Serie in bombastische Effektbilder übersetzen würde. Und da bleibt die Chose nach passablem, weil temporeichen Start im Schlamm stecken. Nicht bescheuert genug, um ein Trinkspiel daraus zu machen, aber auch nicht visuell awesome genug, um mit den großen Vertretern des Eventkinos mithalten zu können, hängt „Power Rangers“ in einer endlos erscheinenden Ausbildungs- und Selbstfindungsphase fest, die niemanden wirklich juckt; oder wollen wir unbedingt wissen, was ein High-School-Footballstar und seine Mitstreiter fühlen? Doch das Drehbuch ist voll von Szenen, in denen das Rangers-Quintett Kontrolle über seine Fähigkeiten zu erlangen versucht und dabei in einer wilden Mischung aus „Chronicle“ und „Project: Almanac“ hauptsächlich Teenager-Schwachsinn produziert. Derweil bleibt der von Elizabeth Banks (in einer billigen Variante der in diesem Jahr folgenden Darbietung von Cate Blanchett in „Hulk: Ragnarok“) angetriebene Konflikt abstrakt und uninteressant. Obwohl ähnlich bunt und fragwürdig wie ein „Speed Racer“, verzichtet man auf dessen letzte Konsequenz in Sachen „Bad Taste“ und schickt lieber einen Goldriesen ins Rennen, der gegen das gesammelte Rangers-Team die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Und so bleibt es eben beim mäßig spektakulären Bockbuster-Versuch, der die völlig bekloppte Vorlage viel weniger ernst hätte nehmen dürfen, um in irgendeiner Weise Emotionen zu kitzeln. Denn ausgelacht zu werden ist im Zweifelsfall gegenüber der völligen Gleichgültigkeit die interessantere Option.