Der Hund von Baskerville 1959
Überblick: Basierend auf dem Sir-Arthur-Conan-Doyle-Roman erzählt der Horrorfilm von 1959 die Geschichte von Sherlock Holmes und Doktor Watson die die mysteriösen Vorkomnisse in Baskerville untersuchen. Der Legende nach treibt dort ein riesiger Höllenhund sein Unwesen, der es dieses Mal auf Sir Henry abgesehen hat.
Kommentar
Als Sir Charles Baskerville unerwartet stirbt, kehrt sein Neffe und Haupterbe Sir Henry (Christopher Lee) aus Südafrika zurück. Doktor Mortimer (Francis De Wolff), der örtliche Arzt ist beunruhigt über Sir Henrys Sicherheit, da er davon überzeugt ist, dass Sir Charles buchstäblich zu Tode erschreckt wurde und seinem Neffen das gleiche Schicksal bevorstehe. Er beauftragt den berühmten Detektiv Sherlock Holmes (Peter Cushing) und erzählt ihm die Geschichte von Sir Hugo Baskerville, der einige Generationen zuvor von einem riesigen Hund getötet wurde. Seither lastet ein Fluch über der Familie. Holmes nimmt sich mit seinem Partner Doktor Watson (André Morell) des Falles an und den beiden wird unmittelbar klar, dass Sir Henrys Leben in ernsthafter Gefahr ist. Trotzdem vermutet Holmes, dass die Geschehnisse durchaus auch weltliche Hintergründe haben. Kann man einem Film mit den Genre-Ikonen Peter Cushing und Christopher Lee überhaupt widerstehen? Klare Antwort: Nein. Wenn auch »Dracula« der beste Film der beiden war und bleibt, so ist die Arthur Conan Doyle-Verfilmung »Der Hund von Baskerville« aus dem Jahr 1959 ein saftiges Gruselmärchen und zeigt deutlich, warum die Filmadaptionen der britischen »Hammer«-Studios so erfolgreich waren - Liebe fürs Detail, hervorragende Schauspieler und viel Action. Was möglicherweise ein verstaubter Stoff von gestern sein könnte, bleibt so unter erfahrenen Händen wie denen des Regisseurs Terence Fishers frisch und neu. Wann immer die etwas dialoglastige Story durchzuhängen droht, wird flugs mit aufregender Spannung gegengesteuert. So fällt Dr. Watson spontan ins verschlingende Moor, und eine tödliche Tarantel krabbelt über Christopher Lees Arm. Dass der Film von der Romanvorlage abweicht, fällt dabei kaum ins Gewicht. Terence Fisher hat den berühmten Stoff einer neuen Generation von Kinogängern zugänglich gemacht. Peter Cushing ist dabei perfekt als Sherlock Holmes, immer souverän, immer etwas von oben herab, immer der Lösung des Rätsels näher als man denkt. Christopher Lee darf einmal nicht der mordende Blutsauger oder Frankensteins Monster sein, sondern das Opfer einer tödlichen Intrige, sehr männlich-distinguiert, leicht arrogant und mit einer fatalen Schwäche für die falsche Frau. Oft übersehen bei so viel Star-Power wird André Morell als Dr. Watson, der nicht für komische Trotteligkeit benutzt wird (wie in anderen Verfilmungen), sondern einen ernsten und vor allem glaubwürdigen Watson spielt. Die Kulissen von Baskerville Hall, dem nebligen Moor und der alten Miene sind Hammer typisch sehr atmosphärisch in Szene gesetzt, so dass diese Adaption sicherlich zu den besten Baskerville-Umsetzungen zählt. An den Kinokassen verbuchte der Film jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse, weshalb weitere Holmes-Verfilmungen von Hammer ad acta gelegt wurden. _Fazit:_ Atmosphärischer und top besetzter Grusel-Krimi mit Tierhorrorelementen.